Anlagenbau

Aufbau einer kleinen Anlage
Dazu reicht eine Regal aus einem Baumarkt, ein handelsübliches Schwerlastregal! Meist haben diese Regale 4 Böden. In den obersten Boden stellen sie 12 L Becken. Das sind die Absatzbecken, in denen ihre Weibchen die Jungen bekommen! 4 Becken sollten dort ausreichend Platz haben. In den 2. Boden kommen 25 L Becken, 3 an der Zahl. Diese Becken dienen zur Aufnahme der Zuchtansätze. Dort passen wunderbar Ansätze von 3 Männchen und 5 Weibchen hinein! In den Boden darunter stellen sie 3 x 54L Becken. diese nutzen sie zur Aufzucht und Hälterung der Weibchen und evtl. der Jungmännchen. Ebenso wie im untersten Boden, auch dort stellen sie wieder 54 L Becken hinein. Mit diesen 13 Becken sollten sie eine Linie wunderbar und erfolgreich züchten können!

Beleuchtung ist einfach einzubauen, ebenso wie eine Belüftung, die mittels einer Ringleitung sowie eines Kompressors betrieben wird. Mit dieser kleine Anlage starten sie erfolgreich in die Zucht! Aber es sind viele Möglichkeiten, die sie nutzen können beim Bau und der Planung einer Anlage. So lässt sich in kleine Nische wunderbar eine Stellage unterbringen, die sie aus Kantholz leicht erstellen können!

Bau einer Zuchtanlage
v. Ben Führer, GKR
Sie haben nun schon seit einiger Zeit ein Aquarium, mit besonderem Interesse bei Guppys bzw. Lebendgebärenden. In Ihrem Keller ist auch genug Platz, Fachliteratur wurde intensiv studiert, und Sie entscheiden sich nun eine kleine Zuchtanlage zu bauen! Sie wollen einen Stamm pflegen und züchten, und genau da soll dieser Artikel helfen!

1. Die Wahl des geeigneten Raumes:

Eins sollte von vornherein klar sein, Guppyzucht ist nichts fürs Wohnzimmer! Wegen der unausweichlichen Wasserschlacht wäre Parkett völlig unpassend. Am besten ist ein robuster Steinboden, von welchem Sie das Wasser ohne Probleme aufwischen können.

2. Was für Technik benötige ich?

2.1. Filterung: Hier ist ein Hamburger Mattenfilter absolut ausreichend!
Er ist absolut einfach zu bauen, und auch sehr pflegeleicht. Eine Bauanleitung für diesen sehr effektiven Filter ist auf der Seite des jungen Züchters, Ben Führer, www.doppelschwertguppys.de.vu zu finden (Update 03/2018: Link veraltet). Dieser Filter ist luftbetrieben, daher benötigen Sie auch eine Membranpumpe. Ich kann keine Aussage zu den Marken machen, ich erhielt eine meiner Pumpen mit einer Förderleistung von 4500L/h von einem befreundeten Züchter, meine andere Pumpe fördert ca. 2000L/h. Wenn es Ihnen egal ist, wie viel Lärm die Pumpen machen, können Sie ruhig auch billig Produkte nehmen, es gibt oft sehr gute asiatische Nachbauten von Markenpumpen, welche deutliche billiger sind, aber genauso qualitativ hochwertig.

2.2 Beheizung: Wenn sie über einen Heizkörper in dem Raum verfügen, und dieser nicht zu groß ist, können Sie die Zuchtanlage getrost über diese Heizung beheizen, ich mache dies auch. Andernfalls können Sie Heizstäbe aus dem Zoohandel erwerben, achten sollten Sie aber auf eins der Prüfsiegel, GS usw... achten.

2.3 Beleuchtung: Halte ich für sehr wichtig, da die Tiere ja aus den Tropen kommen, und dort eine mitunter sehr starke Beleuchtung gewohnt sind. Auf der Website von Ben Führer finden Sie auch eine Bauanleitung zum Bau einer Beleuchtung, sehr kostengünstig aber effektiv!

3.Beckengrößen und -Anzahl, Einrichtung etc.

3.1. Beckengröße: Als Wurf- und Aufzuchtbecken in den ersten 4 Wochen sind 10-15Liter Becken völlig ausreichend! Nach der Geschlechter Trennung (nicht unbedingt erforderlich, dazu im entsprechenden Kapitel aber mehr) sollten die Tiere schon 54Liter Becken zur Verfügung haben. Für kleinere Zuchtgruppen bis 7 Tiere reichen meiner Meinung nach 25Liter Becken aus. Wenn sie Schwarmzucht betreiben, sind 54Liter Aquarien geeignet. Nach oben hin sind die Größen im Prinzip offen, sie sollten nur immer bedenken, dass man aus einem großen, meist voll eingerichteten Becken schlechter selektieren kann.

3.2 Beckenanzahl:
Für einen Stamm sollten 8 Becken ausreichend sein. Angenommen Sie wollen einen Stamm pflegen, dann sollten Sie folgende Beckenverteilung berücksichtigen. 4x12Liter: Zum werfen und Aufzucht bis zur 4. Woche und zum ansetzen von Trios bzw. Zuchtpaaren. 2x25Liter: Zum ansetzen kleinerer Zuchtgruppen, bis max. 7 Tiere. 2x54Liter: Eins der Becken zur oben beschrieben Aufzucht der Jungtiere, eins für das ansetzen eines größeren Schwarmes, bis max. 15 Tiere. (Kleine Anmerkung: Diese Becken sind bei mir normalerweise leicht überbesetzt, da ich nicht so viel Platz habe, wobei es eh selten vorkommt, dass ich so eine große Zuchtgruppe habe, da mein Stamm nicht sehr große Würfe hat, und ich normalerweise auch nicht so viele Toptiere habe.) 1x160Liter: Hier kommen die vom Zuchtbetrieb ausgeschlossenen Tiere rein.

3.3 Beckeneinrichtung: Dieses Thema ist fast eine Glaubensfrage, besonders wenn es um die Frage geht: „Bodengrund, Ja oder Nein in Zuchtbecken." Ich pflege meine Zuchtbecken ohne Bodengrund, aus Gründen der Hygiene und pflegeleichtigkeit. Ich habe in meinen Aquarien kleine bepflanzte Tontöpfe und ein Büschel Javamoos, da kein Becken fest vergeben ist, und quasi jedes Becken als Wurfbecken eingesetzt werden kann. Ansonsten befindet sich in diesen Becken keine Einrichtung, da in den Zuchtbecken sehr oft selektiere wird, und mich Bodengrund beim herausfangen der Tiere stören würde. Außerdem würde ich beim fangen der Tiere sowieso die Pflanzen ruinieren und den Bodengrund sehr stark aufwirbeln.