Futter

Artemia-Ansatz

Was füttern ?
Guppies sind Allesfresser. Besonders gerne jedoch fressen sie Anflugfutter, wofür die Natur sie mit einem obenständigen Maul ausgerichtet hat!

Wieviel füttern ?
Füttere nie mehr als Deine Guppies innerhalb von 5 Min. fressen können!

Wie häufig ?
Guppies verdauen innerhalb von 45 Minuten. Theoretisch wäre es also möglich jede Stunde zu füttern! Praktisch aber...willst Du jede Stunde füttern? Sicher nicht, oder? Fakt ist, immer nur sehr wenig füttern, so oft wie möglich. Gut wäre es auch, die adulten Tiere einen Fastentag wöchentlich einlegen zu lassen. Das entlastet den Darm und ist gut für die Gesundheit! Babies und Heranwachsende aber werden so oft wie möglich, mit ganz wenig Futter gefüttert. Wie aber füttere ich meine Tiere im Gesellschaftsbecken? Wenns geht genauso, aber mindestens 2 x täglich!

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Nahrung und deren Bedeutung

Eiweiß
Eiweiß ist der wichtigste Baustoff für die Muskelmasse. Nach dem Fett ist es der wichtigste Energielieferant. Ist nicht genügend Fett, bzw. Kohlenhydrate vorhanden, so ist es alleiniger Energielieferant. Aber es ist durch keinen anderen Stoff zu ersetzen!
Eiweiß besteht aus Aminosäuren. Diese können größtenteils nicht vom Körper gebildet werden, sondern müssen mit dem Futter verabreicht werden.
Das für unsere Guppies am besten geeignete Protein wird von Krebsen, Muscheln Fischfleisch und Insekten geliefert!

Kohlenhydrate
Sie sind zusätzliche Energielieferanten und bestehen aus organischen Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoffverbindungen. Zuviel an Stärke wird in der Leber als Fett angelagert, daher sollte zuviel an Getreide oder stärkehaltigen Inhaltsstoffen vermieden werden! (Erbsen in selbst gemachten Frostfutterrezepten)

Fette
Unsere Guppies sind, wie alle Fische wechselwarme Tiere. Das heißt, ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an! Fette werde als Hauptenergieträger genutzt, wobei überschüssiges Fett als Reserve im Körper angelagert wird. Diese Fette haben einen sehr niedrigen Schmelzpunkt, so können sie sich bei evtl. niedrigen Temperaturen nicht verfestigen, was üble Folgen hätte.
Wie aber jeder Hausfrau bekannt ist, schmilzt das Fett warmblütiger Tiere erst bei höheren Temperaturen. Dieses Fett ist aus Kostengründen in den meisten Flockenfuttern enthalten. Zwar können unsere Guppies dies teilweise auch verwerten, aber es ist in höheren % Zahlen enthalten, als es sein müsste. Ergebnis: Das überschüssige Fett lagert sich in der Leber ab, das führt zum Tode!
Ideal ist ein Fettanteil im Futter von mindestens 4% obere Grenze sind 10%. Ausnahme macht hier ein Aufzuchtfutter!
Das Lipide für die Zellmembranen und essentielle Fettsäuren ins Futter gehören sei auch erwähnt!

Vitamine
Ich habe lange überlegt, eine Vitamintabelle einzufügen mit der Bedeutung der einzelnen Vitamine und deren Komplexe. Aber ich entscheide mich dagegen. Aus folgendem Grund: Wenn die Guppies mit vorwiegend Lebendfutter und hochwertigem Frostfutter ernährt werden, haben sie niemals Probleme mit der Vitaminversorgung der Tiere. Aber oftmals werden mit zusätzlich zugeführten Vitaminen mehr Schäden angerichtet als ohne diese! Wichtig ist nur zu erwähnen, dass sehr viele Vitamine sehr instabil sind, sie zerfallen sehr schnell sobald sie mit Licht in Berührung kommen!

Mineralien und Spurenstoffe
Meist werden sie mit und vom Wasser aufgenommen. Sollten sie sehr weiches Wasser haben, kriegen Sie ein Problem! Aber auch im Futter sind diese Stoffe enthalten.
Mineralien wie Kalzium Magnesium Natrium oder Kalium braucht der Körper für den Aufbau des gesamten Organismus. Spurenelemente wie Eisen (Blutbildung); Zink ( Wachstum); Fluor (Knochen) und Jod (Schilddrüse) regeln den Organismus, aber hier kann es eigentlich nicht zum Mangel kommen, denn es werden nur winzigste Mengen benötigt. Auch Kupfer, vielfach gefürchtet wird für den wichtigen Eisenstoffwechsel gebraucht. Erst in höheren Dosen ist es Gift!

Ballaststoffe
Auch Rohfasern genannt. Für die Verdauung absolut unverzichtbar. Der bekannteste natürliche Ballaststoff für Guppies ist das Chitin (Fruchtfliegen). Zellulose sind weitere häufig anzutreffende Rohfasern.
Sie sind absolut unentbehrlich für die Verdauung. Bei ausschließlicher Fütterung mit Flockenfutter ist die Versorgung mit Ballaststoffen nicht ausreichend gewährleistet!

Die Futter Arten

Flockenfutter
Dies ist das mit Abstand am meisten gefütterte Futter. Die Zutaten werden zu einem großen Brei gekocht, auf großen Walzen immer mehr verdünnt und getrocknet bis es zu fast durchsichten Flocken wird! Es ist bequem in der Handhabung und billig! Aber ist es deshalb auch preiswert?

Ein Vorteil liegt darin, dass es sehr schnell Wasser aufnimmt, weich wird und dem natürlichen Futter mit ca. 80% Wassergehalt entspricht! Fische lieben das! Das Futter namhafter Hersteller enthält immer alle notwendigen Nährstoffe, Fette und Öle sowie einen Vitaminkomplex. Häufig auch Zusatzstoffe aus der Gruppe der Caritinoide. Sehr oft, aber eigentlich fast immer steht nicht, wo die Hauptkomponenten denn eigentlich herkommen, also woraus das Protein, die Fette etc gewonnen werden! Fette und Öle werden oft von warmblütigen Tieren gewonnen!

In dem Zusammenhang fällt einem ohne großes Nachdenken der BSE Skandal ein! Ein großer Nachteil ist der sehr schnelle Zerfall der darin enthalten Vitamine. Nach dem öffnen beginnt der Zerfall, und ungefähr nach drei Monaten enthält es keine Vitamine mehr! Wird es feucht, was sehr schnell geschieht, wenn man mal beim füttern mit den Fingern ins Wasser gekommen ist, so bildet es sehr schnell Schimmel und Sporen! Kurz, es wird für die Guppies gefährlich!

Granulatfutter
Bei wirklich hochwertigem Granulat handelt es sich immer um ein Extrudat. Das ist eine Kurzeit Intensivbehandlung der Rohstoffe, die zu einer Stoffwandlung führt (Stärkemodifizierung, Veränderung der Dichte) aber auch zur Keimminderung und ganz allgemein zur Qualitätsverbesserung der Rohstoffe.

Der ganz große Vorteil ist, dass den Granulaten durch aufsprühen z.B. ein höherer Fettgehalt beigemischt werden kann. Aber nicht nur das, auch Futterzusatzstoffe wie Astaxanthin und andere Caritinoide werden hier problemlos beigemischt!

Durch den Aufschluss der Stärke besitzen Granulate eine wesentlich höhere Verdaulichkeit. Da Extrudate zudem eine verbesserte Stärkeverwertbarkeit haben als Trockenfutter, muss die zu gebende Futtermenge reduziert werden. Nicht nur dass so ein direkter Spareffekt eintritt, auch die Wasserbelastung ist deutlich geringer. Warum? Einfach, durch die kleinere Oxidationsfläche gegenüber dem Trockenfutter gibt es sehr viel weniger Angriffsmöglichkeiten für den bakteriellen Abbau!

Ein weiterer Vorteil ist, dass gute Granulate ca. 4 Stunden im Wasser stabil bleiben. Flocken dagegen sind nach ca., 40 Minuten bakteriell zersetzt. Das dies das Wasser belastet, darüber müssen wir nicht reden!
Noch ein Vorteil ist die wesentlich bessere Haltbarkeit der Granulate gegenüber den Flocken! Analog zum füttern, dem nassen Zustand sind sie auch im trockenen Zustand den Flocken weit überlegen!
Granulate gibt es mittlerweile sogar als Aufzuchtfutter, es ist gerade für Guppies ein nahezu ideales Ersatzfutter für Lebendfutter!

Frostfutter
Ein gutes Futter, aber nur wenn es sachgerecht gelagert wurde, nicht zu alt ist un keinen Gefrierbrand aufweist. Viele sagen, es sollte vor dem verfüttern aufgetaut werden. Ich halte es wie Prof. Bremer, unaufgetaut verfüttern!

Entkapselte Artemia Cysten
Schon seit über 20 Jahren wird dieses Futter in der Nutzfischzucht mit großem Erfolg angewendet. Das Verfahren wurde Ende der 70er Jahre v an der Uni Gent/B entwickelt. Man suchte einen Weg, das aufwändige erbrüten der Cysten zu umgehen.

Ein durchaus erwünschter Nebeneffekt war, das der reine Energiegehalt höher ist als der erbrüteten Artemien! Das liegt daran, dass durch den Schlupf und die ersten Lebensstunden keinerlei Energie verbraucht wird! Die Cysten enthalten viel essentielle Fettsäuren und einen hohen Anteil an Canthaxantin. Ein weiterer Vorteil ist die lange Lagerungszeit bei sachgerechter Verpackung, sowie eine vollständige Desinfektion der Cysten durch das Dekapsulieren.

Und trotzdem bleiben die meisten Züchter beim erbrüten der Cysten. Warum, wenn doch die dekapsulierten so viele Vorteile bieten, und auch noch sehr viel preiswerter sind?
Starten Sie mal folgenden Versuch: Füttern Sie ein Becken mit Jungen mit dekap und ein anderes mit Frischgeschlüpften! Der Unterschied wird sie überraschen!

Lebendfutter
Was ist überhaupt Lebendfutter, im Allgemeinen und im speziellen für Guppies?
Nicht ganz einfach zu beantworten. Aber trivial ausgedrückt, wer oder was vom Größeren gefressen wird, ist Lebendfutter!!! Ja ich weiß, sehr simplifizierend, aber treffend!

Aber was ist denn nun Lebendfutter für Guppies? Einfach, alles was sich bewegt und von unseren kleinen Räuber gefressen werden kann!! Kleine Krebse (inkl Artemien), Fliegen , Wasserflöhe, Mückenlarven, Ringelwürmer, (inkl. Tubifex ein Bachröhrenwurm, sowie Enchyträen und Grindal) Gürtelwürmer Regenwürmer u.v.a.m.
Alle diese Futtertiere können aus der Natur entnommen werden, aber die wirklich relevanten sind die, welche sie selber züchten können, und das ohne viel Aufwand!!!

Ich möchte nur ganz kurz meine, sehr persönlichen Einwände gegen Naturentnahmen darlegen. Im Bundesland, in dem ich wohne ist das sehr stark reglementiert. Auf gut Deutsch, es ist verboten aus öffentlichen Gewässern Futter zu entnehmen. Das diese Regelung wie vieles kontraproduktiv ist, was auf die so genannten Tierschützer zurückgeht sei nur am Rande erwähnt. Mein wirklicher Einwand gegen Naturentnahme ist, sie werden kaum noch völlig unbelastete Gewässer finden. Hier sind ganz besonders die Schwermetalle zu nennen. Den schädlichen Einfluss von einigen Schwermetallen auf die Fertilität und die Entwicklung der inneren Organe muss ich nicht näher beschreiben. Daher ist meine Devise, kein Risiko einzugehen. Gezüchtetes Lebendfutter enthält nur das, was ich den Tieren als Substrat und Futter anbiete!!! Aber, wie gesagt, das ist eine sehr subjektiv gefärbte Meinung. Ich weiß sehr wohl, dass sehr viele keschern und keinerlei Probleme haben! Zumindest keine zugeben!!!

Warum ist Lebendfutter überhaupt nötig?
Letztens besuchten mich einige Vereinsfreunde. Dabei hörte ich folgendes Gespräch: Nein, ich füttere kein Lebendfutter, das ist nur ein weiteres Hobby von Hans-Peter, das zu züchten. Es ist nicht nötig, mein Trockenfutter reicht allemal!! Die werden auch groß und kriegen genauso viele Junge wie mit Lebendfutter!!!

Das macht mich nachdenklich. Warum also Lebendfutter, warum der Aufwand des Züchtens oder des Fangens? Was also genau ist eigentlich der Grund für die Fütterung unserer Zucht und Ausstellungstiere mit Lebendfutter?

Ich bin so frei und zitiere hier den Papst der Futterkunde, Prof Dr. Heinz Bremer. Besser als er kann man die Vorteile des Lebendfutter nicht zusammenfassen und erklären!

  • 1. Lebendfutter fördert und stabilisiert artspezifisches Verhaltensinventar und trägt dadurch zur arterhaltenden Nachzucht in Aquarien bei.
  • 2. Der Darm der Futtertiere enthält Verdauungsenzyme, die die Verdauung im Fischdarm unterstützen.
  • 3. Die Darmflora der Futtertiere belebt die Darmflora der Fische, was verdauungsfördernd und vitaminbildend ist.
  • 4. Der Darm der Futtertiere enthält pflanzliche Nahrung und liefert den Fischen verdauliches "Gemüse".
  • 5. Der Darm der Futtertiere enthält einzellige Algen und Protozoen in konzentrierter Form und erschließt diese auch in solchen Fischen, die solche Partikelgrößen nicht aufnehmen können.
  • 6. Lebende Futtertiere werden lebend gefressen. Alle postmortalen Stofffreisetzungen an das Wasser entfallen!
  • 7. Biologische Regulatoren und Effektoren hormonaler und vitaminähnlicher Wirkungsweise werden in biologisch zuträglichen Mengen und Proportionen verabreicht. Sie unterstützen die gesunde Entwicklung der Fisch da sie hochgradig wirkungsspezifisch und wenig artspezifisch sind. Fortpflanzungsprozesse werden davon besonders beeinflusst.8. Unzuträgliche Bestandteile der Nahrung (wie Kollagen) sind in lebenden wirbellosen Futtertieren kaum enthalten, können also die Verdauung und Ernährung kaum negativ beeinflussen.

Wie sie gemerkt haben dürften, hier schreibt ein Professor! Deshalb erlaube ich mir kurz zusammenzufassen, was das denn für uns Guppyleute bedeutet!

Schauen Sie sich Punkt 1 an! Selbst wenn Sie das so noch nie gelesen haben sollten, Sie haben es alle schon gesehen, jedes Mal wenn sie Frischgeschlüpfte Artemien verfüttert haben!

Das jagen der Tiere nach den Artemien ist unerlässlich für ein gesundes Wachstum und ein normales artspezifischen Verhalten!! Das ist der wahre Grund warum Frischgeschlüpfte Artemien so wertvoll sind für die Aufzucht von Top Tieren! Wenn sie diese dann auch noch boosten, erfüllen Sie gleichzeitig den 4. und 5. Punkt der Bremerschen Aufzählung! Ganz, ganz wichtig ist Punkt 6. Sobald Sie Futter ins Becken tun, fängt das Futter an Stoffe freizusetzen die das Wasser belasten. Das lässt sich nicht verhindern!
Aber....Lebendfutter wird lebend gefressen!

Die Punkte 2-5 sind aber meiner Meinung nach das entscheidende Kriterium für die Lebendfutterverfütterung! Denn all das lässt sich nicht künstlich erzeugen, es ist nur im Lebendfutter vorhanden! Kein Kunstfutter, kein Frostfutter nichts kann das imitieren oder enthalten! Aber hier liegt die Ursache für gesunde und fruchtbare Fische! Das alle diese Faktoren einen enormen Einfluss auf Wachstum und Farben haben, muss nicht näher erwähnt werden.

Artemia
Wenn es überaupt etwas gibt, worauf bei der Zucht nicht verzichtet werden kann, dann sind es Artemien.
Eine Analyse:

Protein 50.0% minimum
Fett 19.0% minimum
Ballaststoffe 2.0% maximum
Asche 6.1% minimum
Feuchtegehalt 8.05% maximum

Die Schlupfrate der Artemien ist stark beeinflusst durch die Qualität! Hier ein Schaubild, das deutlich den Zusammenhang zwischen Anzahl der Cysten pro Gramm und der Schlupfrate zeigt!

90.00% 240,000
85.00% 230,000
80.00% 216,000
75.00% 202,500
70.00% 190,000
65.00% 175,500

Es meint einfach, wenn auf ein g 240.000 gezählt werden, dann beträgt die Schlupfrate 90%. Natürlich hängt das auch ab vom richtigen erbrüten! Man teilt diese verschiedenen Qualitäten dann in Premium, Grade A; B, und C ein. Lass die Finger weg von den weniger hohen Qualitätsstufen. Kaufe Premium oder Grade A. Es erspart eine Menge Ärger!

Hier eine Anleitung wie man ideal Artemien erbrütet: Aber aufgepasst, die ist eine im Laboratorium erprobte Methode, die allerbeste Ergebnisse bringt. Es geht auch viel einfacher!

Salt: 26.5 grams
Cysts: 2 grams
Baking Soda: 1.00 grams
Lux (Light): 2000
Water Volume: 1 liter
Distilled H2O Temp: 25-28 C or 82-84 F

Das alles einfach in eine 1 Liter Flasche, kräftig durchlüften. Bei hoher Qualität und einer Umgebungstemperatur über 22° schlüpfen die Artemien bereits nach 24 Stunden! Noch etwas, es gibt keine Artemia Eier! Das sind Cysten.

Rezepte
Im Nachfolgenden einige Rezepte zur leichten Zucht von Lebendfutter. Alle diese Rezepte habe ich selber ausprobiert, teils meinen Bedürfnissen angepasst! Ihrer Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt! Bitte bedenken Sie jedoch, ein zuviel schadet oft eher denn es Nutzen bringt! Da gilt ganz besonders für das Zufügen von Vitaminen ins Zuchtsubstrat! Avitaminosen sind eine hässliche Sache!

Pantoffeltierchen
Viele von uns Guppioten züchten auch andere Fische, so wie ich und noch einige andere Bettas. Dadurch bin ich an ein sehr wertvolles Futter für Neugeborene gekommen, nämlich Pantoffeltierchen. Ich verwende amerikanische, die den großen Vorteil haben, deutlich größer zu sein als die herkömmlichen. Sie sind im Zuchtgefäß schon mit bloßem Auge zu sehen, es wimmelt nur so!

Was man braucht:

  • 1 großes Glasgefäß, mindestens 1 L, größer besser. (Ich verwende 1,5 L. Gurkengläser, billig aus dem Supermarkt)
  • 1 Ansatz mit Pantoffeltierchen, hier reichen aus einem laufenden Ansatz eine Menge von ca. 300ml, mehr schadet nicht
  • 5 Tropfen Kondensmilch, ich nehme die Portionsmilch aus dem Aldi

Geben Sie in das gut gesäuberte Glas den Ansatz, füllen mit warmen Wasser auf und geben sie als Futter 5 Tropfen Dosenmilch dazu. Das wars. Nach einiger Zeit werden sie die Pantoffeltierchen im Glas wimmeln sehen. Verfüttert wird bei mir mittels einer Spritze. Die Tierchen werden abgesaugt und im Becken verteilt. Wenn ich viel verfüttert habe, wird das Ansatzglas wieder mit warmen Wasser aufgefüllt, und natürlich werden die Tierchen ab und an mit Kondensmilch gefüttert.

Nach einiger Zeit bildet sich im Glas auf dem Boden ein grau weißes Gebilde, oft flockenartig. Aus diesem Gebilde ernähren sich die Tierchen, auch wenn sie mal vergessen zu füttern. Selbst wenn das Glas mal austrocknet, dieser Pilz muss nur wieder mit warmen Wasser begossen werden, und nach einigen Tagen haben Sie wieder Tierchen!

Mittlerweile füttere ich die Pantoffeltierchen auch an meine Guppies, besonders wenn die Wurfstärke hoch ist und die Babies entsprechend klein! Ein tolles Futter, preiswert und leicht selber zu züchten!

Mikros
Mikros sind Nematoden, also Fadenwürmer die nur sehr schwer zu bestimmen sind. Sie sind ein ideales Anschlussfutter. Es gibt wahrscheinlich mehr Rezepte für die Zucht von Mikros als es Aquarianer gibt! Daher mein Rezept, es hat sich bei mir als sehr effektiv erwiesen!

Was man braucht:

  • 1 Gefäß, wobei sich auch hier wieder Glas als gut erwiesen hat, aber natürlich geht auch jeder Joghurt Becher oder jede Margarine Schale! Nur ein Deckel sollte dabei sein.
  • 1 Ansatz aus einer laufenden Kultur
  • Haferflocken, zart, die billigsten vom Aldi
  • Frischhefe
  • Fruchtessig

Rühren Sie die Haferflocken mit einem Schuss Fruchtessig, einem Stück Hefe und falls erforderlich etwas Kondensmilch zu einer zähen Masse an. Füllen Sie diese Masse in das Gefäß, ca, 1 cm hoch. Geben Sie den Ansatz darauf und verschließen das Gefäß, aber nicht völlig luftdicht! Nach einigen Tagen können Sie beginnen, zu füttern. Legen Sie rechtzeitig neue Ansätze an, oft brechen die Ansätze grundlos zusammen! Füttern sie niemals aus dem Substrat, sondern immer nur die Würmchen, die die Wände hochkriechen! Das geht am einfachsten mit dem Finger, auch ein Pinsel oder ein Eisstäbchen haben sich bewährt!

Der Fruchtessig verhindert einen allzu strengen Geruch, die Hefe ist ein unschlagbares Futter! Denn das soll nicht verschwiegen werden. Mit zunehmendem Alter haben Mikros einen großen Nachteil, sie fangen an zu stinken!

Drosophila Melanogaster
Die kleine, stummelflügelige und deshalb nicht flugfähige Art!

Leicht zu züchten und von gutem Nährwert, vor allem wenn die Fliegen frisch geschlüpt sind! Hier mein Rezept:

  • Ein großes Gurkenglas (wenns geht ohne Gurken bitte).
  • Ein Würfel frische Backhefe zerlaufen lassen mit 2 Teelöffeln Zucker. 100 ml Fruchtessig dazu, alles glattrühren. Nach Wunsch 1 Tropfen Vitaminpräparat!
  • Dann stopfe soviel Watte oder Haushaltspapier (Zewa) ins Glas, bis die Flüssigkeit aufgenommen ist und die Fliegen nicht mehr ertrinken können. Ein Stück Karton (Waben vom Eierkarton) hinzu. Den Ansatz rein und voila, nach ca 14 Tagen kann gefüttert werden. Rechtzeitig ein neuer Ansatz, und die Versorgung mit Lebendfutter ist gewährleistet!